06.10.2010: Brüderle: mal so, mal so, wie’s gerade paßt
Der derzeitige Umwelterwärmer und Sauerstoffverbraucher auf dem Platz des Bundeswirtschaftsministers, Rainer Brüderle, will Stuttgart 21 gerne weiter bauen. Nicht etwa weil es sinnvoll wäre (ist es ja in der jetzt geplanten Form auch nicht, das scheint wohl Konsens zu sein), sondern alleine deswegen, weil es mal beschlossen wurde.
Moment mal kurz. War es nicht derselbe Brüderle, der wortreich die Aufweichung des Atomausstiegs als Meisterleistung verteidigt hat? Wieso denn das? Der Atomausstieg ist demokratisch legitimiert und parlamentarisch beschlossen. Warum ist es in Ordnung, eine sinnvolle Maßnahme durch Kotau vor der parteispendenden Energiewirtschaft zu verwässern – und das noch auf sehr fragwürdige Weise –, während der Verzicht auf ein idiotisches Prestigeprojekt, dessen Kosten schon lange aus dem Ruder gelaufen sind und dessen Machbarkeit unter großen Fragezeichen steht, nicht in Ordnung ist?
2 Antworten auf „Brüderle: mal so, mal so, wie’s gerade paßt“
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von midshipman
am 07.10.2010:
Der erste und gravierende Unterschied: beim Atomstrom versucht eine gewählte Regierung die Entscheidungen einer vorher gewählten Regierung rückgängig zu machen. So weit so schlecht. Bei S21 versucht ein Bruchteil der Bevölkerung ihre Forderungen außerparlamentarisch durchzusetzen. Und wenn das nicht klappt, führt man Juchtenkäfer und Feinstaub ins Feld.
Geradezu obszön finde ich es, wenn man bei den Demonstrationen dagegen Plakate mit „Wir sind das Volk“ sehen muss. -
von buntklicker.de » die beiden Dimensionen von Stuttgart 21
am 07.10.2010:
[…] Marcus’ Kommentar hin möchte ich hier vielleicht nochmal klarstellen, daß es zwei Dimensionen von Stuttgart 21 […]