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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

zum Nachdenken

27.04.2021: warum COVID-19-Schnelltests nicht sinnlos sind

Es tut weh, wenn man auf Facebook und sonstwie immer wieder Dinge lesen muß wie „Warum soll ich mich testen lassen, wenn ich doch gar keine Symptome habe?“ oder „Warum sollte ich mich nicht auch gleich auf Verdacht röntgen lassen/auf dem Friedhof nachschauen, ob ich schon tot bin/mich auf Weißgottwas testen lassen/usw.?“
Die Besonderheit, die COVID-19 so gefährlich macht, ist, daß auch an COVID-19 erkrankte Menschen, die noch keine Symptome haben (aber in der Zukunft noch welche haben werden), ebenso wie solche, die nur sehr leichte Symptome haben, und vielleicht sogar solche, die gar keine Symptome haben und auch keine entwickeln, trotzdem ansteckend sein können.
Deswegen ist es sinnvoll, Menschen zu testen, denen offenkundig überhaupt nichts fehlt.
Bei der saisonalen Grippe, und bei vielen anderen Krankheiten, ist das anders: da sind nur Patienten, die auch Symptome haben (also denen es eh schon dreckig geht), auch ansteckend. Dewegen ist auch die Grippesaison ausgefallen: Nicht nur helfen die Corona-Maßnahmen auch zur Eindämmung der Grippe; auch gehen Leute in der momentanen Situation mit Grippesymptomen eher nicht raus, sondern bleiben zuhause.
Nicht so bei COVID-19. Wenn Du keinen Test machst, kannst Du nicht wissen, ob Du eine Virenschleuder bist oder nicht. Du kannst es nicht wissen, nur weil es Dir gut geht.
Deswegen: Macht den Schnelltest einmal pro Woche, wenn Ihr könnt. Oder holt Euch Selbsttests und macht die, bevor Ihr andere Leute trefft. Nachbarn von uns haben ihre Erkrankung zufällig per Selbsttest entdeckt, weil der Sohn zum Frühstück kommen wollte. Sie konnten sich hoffentlich isolieren, bevor sie jemanden angesteckt haben. (Der letzte negative Schnelltest lag erst ein paar Tage zurück.)
Und laßt Euch impfen, sobald Ihr könnt. Egal womit.

08.10.2012: Tiefkühlerdbeeren aus China im September

Irgendwas läuft hier gewaltig schief. Der Mist, den wir an Kinder verfüttern, wird uns irgendwann auf die Füße fallen. Und das nicht nur im Wortsinne, wenn sie an Brechdurchfall leiden …

05.04.2012: Ja. Und?

Günter Grass hat ein kritisches Gedicht über Israel geschrieben, und alle flippen aus. Kann mir mal jemand erklären, warum?

Wer das Gedicht noch nicht gelesen hat, kann das bei der Süddeutschen nachholen, und sollte das auch ruhig tun.

Ich bin ja selber ein Nachkriegskind und zucke bei Kritik an Israel genauso instinktiv zusammen wie die meisten anderen Leute. Aber ich kann hier keine verurteilenswürdige Israelkritik erkennen.

Ein paar Sachen sind für mich völlig klar, und um Mißverständnisse zu vermeiden, zähle ich sie hier nochmal auf:

Ich verstehe den Wunsch Israels, durch Bereithaltung einer niemals erklärten nuklearen Verteidigungsmacht eventuelle potentielle Angreifer auf Distanz zu halten. Aber ein Erstschlag gegen den Iran, dessen Atomwaffenprogramm ungefähr so sicher bewiesen ist wie der Besitz von Massenvernichtungswaffen durch das Regime von Saddam Hussein, wäre absolut unverzeihlich. Und etwas Anderes hat Grass doch eigentlich auch nicht gesagt?

19.05.2011: fünfeinhalb zu drei

Der geständige Wettbetrüger Ante Šapina wurde zu weiteren fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. (Nachdem er ja vorher bereits aus ähnlichen Gründen zu knapp drei Jahren Haft verurteilt worden war.)

Was hat er angestellt? Er hat Fußballspiele manipuliert, in dem er Spieler dafür bezahlt hat, zu verlieren, und beachtliche Summen auf den Ausgang dieser Spiele gesetzt. Wer wurde geschädigt? Also zuerst einmal Menschen, die Geld – hoffentlich welches, das zu verlieren sie sich leisten können – auf ehrliche Fußballspiele setzen, in der Hoffnung, zu gewinnen; und natürlich auch die Zuschauer und die sonstigen Beteiligten, deren Hoffnung auf ehrlichen Sport enttäuscht wurden.

Das ist definitiv nicht nett.

Ebenfalls vor kurzem wurde ein 57jähriger Mann aus Heiligenstadt wegen sexuellen Mißbrauchs von Kindern in acht Fällen verurteilt. Der Richter wies darauf hin, daß die Opfer noch lange Zeit unter den Folgen der Handlungen des Verurteilten zu leiden und auf psychiatrische Hilfe angewiesen werden sein werden. Drei Jahre gab es dafür.

Fünfeinhalb zu drei. Darf ich das merkwürdig finden?

05.06.2010: ja nee is klar

Soll ich wieder davon anfangen? Daß ich doch eigentlich eher links bin und so? Leute, Ihr macht es mir echt nicht einfach.

Nachdem sich uns aller Lieblingsvulkan offenbar einigermaßen beruhigt hat, würde ich doch nun, wenn ich für ein Luftfahrtunternehmen arbeitete, drei Erleichterungsseufzer ausstoßen und wieder an meine Arbeit gehen. Und hoffen, daß mein Arbeitgeber es irgendwie schafft, die Millionenverluste zu kompensieren, ohne meinen persönlichen Arbeitsplatz wegzurationalisieren.

Das Kabinenpersonal meiner Lieblingshaßfluglinie (wer mit dem Verein ab und zu fliegen muß, wird mich verstehen), sieht das offenbar anders

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