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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

11.10.2008: Bilde ich mir das nur ein?

Oder läuft im Fernsehen im Moment wirklich mehr Werbung für Geldanlagen als normalerweise? Auch in meiner Zeitung fallen mir vermehrt Anzeigen, die um meine Geldanlagen werben, auf, vor allem solche der UBS. Ganz offensichtlich haben sich auch die gebotenen Zinssätze verändert; 5,25 % für Neukunden und 5 % für neues Geld (auch von Bestandskunden) scheinen normal zu sein. Die Sparkassen ertrinken in Geld, da die Kunden sie für die solideren Institute halten, was ich nicht nachvollziehen kann.

Und wenn ich mal postuliere, daß ich mich nicht irre: Was bedeutet das? Letztes Aufbäumen oder Beginn der Hinwendung zum privaten Kunden?

Es bleibt spannend. Die bisherigen, schon recht herben, Kursverluste an den Börsen scheinen mir durch institutionelle Anleger, deren Schadensbegrenzungsmechanismen gezündet haben, noch durchaus erklärbar (und das gilt auch noch für einige weitere). Ich behalte meine Investmentfondsanteile fürs erste … sie jetzt noch zu verkaufen hätte eh keinen Sinn mehr, und Geld zum Nachkaufen habe ich nicht – außerdem wäre es dazu wohl auch noch zu früh. Fürchte ich.

07.10.2008: Laßt uns mal zusammen träumen!

Stellt Euch vor, es ist Finanzkrise. Die Banken trauen einander nicht mehr über den Weg und weigern sich, einander Geld zu leihen. Es ist für die Banken, die ohnehin durch Abschreibungen auf aus den USA importierten Schrottkrediten hinreichend gebeutelt sind, einfach nicht mehr möglich, durch reines Bewegen von virtuellem Geld weiteres virtuelles Geld zu verdienen.

Da durch das ausnahmsweise mal kluge Agieren der Bundesregierung die deutschen Sparer darauf verzichten, voller Panik alle ihre Spargroschen abzuheben, haben die Banken, die noch Spargelder von Bürgern entgegen nehmen (und das sind in Deutschland ja die meisten) doch noch ein bißchen Geld, das arbeiten will, zur Verfügung. Und da sie anderen Banken ja nichts mehr leihen wollen – so weit geht die Zuversicht dann doch nicht – müssen sie es den Unternehmen der Realwirtschaft, der es ja bisher noch recht gut in diesem Land, leihen, so daß es dort nicht zu einer Kreditkrise kommt. Auch der Personalabbau bei den Banken kommt zum Stillstand, da das Geschäft mit echten Kunden im Vergleich zu den reinen Luftgeschäften im Investmentbanking und Interbankenhandel doch recht personalintensiv ist. (Eine Rückbesinnung auf das Geschäft mit „echten“ Privatkunden ist übrigens bereits erkennbar.)

Natürlich wird die Exportwirtschaft durch das Wegbrechen des US-amerikanischen Marktes getroffen, nur werden ja etliche der „deutschen“ Produkte, die in den USA verkauft werden, mittlerweile auch dort hergestellt, so daß die Leidtragenden zumindest zum Teil die amerikanischen Arbeiter deutscher Firmen sind.

Sinkende Nachfrage, z. B. aus den USA, führt auch – bereits deutlich zu sehen – zu einem Nachgeben der Energie- und Rohstoffpreise. Insgesamt gibt es für die deutsche Wirtschaft neben negativen Einflüssen auch einige positive, so daß statt einer Megarezession eher eine Art Konjunkturdelle entsteht.

Der Neoliberalismus aber ist am Ende, die Märkte haben bei der Selbstregulierung komplett versagt. Staatliche Kontrolle, so unangenehm das sein mag, ist in der Wirtschaft an manchen Stellen nun einmal unerläßlich. Und da auch klar ist, daß in Zukunft die Inlandsnachfrage eine größere Rolle wird spielen müssen, müssen auch höhere Lohnsteigerungen auf Kosten der (kurzfristigen) Unternehmensgewinne her.

Und so geht in meinem – unserem – Traum die deutsche (und auch die europäische) Wirtschaft eher gestärkt als geschwächt aus der Krise hervor, während die wirtschaftliche Hegemonialstellung der USA, die ohnehin nie auf mehr als tönernen Füßen stand, ihr längst überfälliges Ende findet.

Ein Traum? Gewiß. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

27.09.2008: Wo sind die deutschen Äpfel geblieben?

Eigentlich sollte diese Zeit im Jahr, so ab Ende September, die beste Zeit überhaupt sein, um frische Äpfel aus Deutschland genießen zu können.

Schon seit geraumer Zeit frühstücke ich an normalen Bürotagen einen Apfel. Entsprechend kaufe ich mehr oder weniger jede Woche frische Äpfel ein – und versuche natürlich, Äpfel aus Europa, vorzugsweise aus Deutschland, zu kaufen. Aber zu meinem Entsetzen versucht mein örtlicher Supermarkt, mir um diese Jahreszeit Äpfel aus Neuseeland schmackhaft zu machen! Viele viele Apfelsorten, etliche von der Südhalbkugel, wo die letzte Ernte nun eigentlich schon ein halbes Jahr her sein sollte, und nach langem Suchen eine einzige Sorte aus Deutschland!

Irgendetwas ist mit diesem Land nicht in Ordnung …

27.09.2008: Bücherstöckchen

Schon wieder was zum Mitmachen: Diesmal ein Bücherstöckchen von Gilly’s playground via Herrn Vogelmann, Sam, Mrs. Bumblebee und Nadine. Weiter bis zu seinem Ursprung habe ich es nicht zurückverfolgen können, da es das Blog, von dem Stöckchen zu Nadine kam, nicht mehr gibt.

Gebunden oder Taschenbuch?
Das hängt davon ab. Bücher, die ich behalten will, lieber gebunden; Bücher, die man sowieso nur einmal liest, lieber als Taschenbuch.
Amazon oder Buchhandel?
Wenn ich ein bestimmtes Buch haben will, Amazon oder eBay. Als wir hier in Hermsdorf noch den winzig kleinen Buchladen mit dem etwas kauzigen, aber sehr netten und kompetenten Buchhändler hatten, war das was Anderes, den wollten wir gerne unterstützen, aber eine x-beliebige Thalia-Filiale? Klar, wenn man nicht genau weiß, was man haben will, kann man im Buchladen besser stöbern. Reisebücher kaufen wir bei Schropp (also im Laden in der Potsdamer Straße, nicht online).
Lesezeichen oder Eselsohr?
Eselsohr?! Bücherschänder! Ich würde nie, nie, nie absichtlich ein Eselsohr in ein Buch machen! Natürlich Lesezeichen, meist ein Kassenbon, ein Bordkartenabschnitt oder irgendein anderer Zettel, der gerade zur Hand ist. Oder die Lasche vom Schutzumschlag. Oder natürlich das im Buchrücken eingebundene Bändchen, falls es ein solches gibt. Irgendwie künstlerisch wertvolle Lesezeichen besitze und benutze ich nicht, da sie meist dicker sind als Kassenbons und daher die Seiten weiter aufsperren als nötig.
Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
Bestenfalls grob nach Themengebieten. Reisebücher alphabetisch nach Reiseziel.
Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Belletristik wird hier niemals weggeworfen, grundsätzlich nicht, denn das ist Kulturschändung. Ich könnte das nicht. Veraltete Sachbücher werfe ich schon weg, aber keine Belletristik. Bücher, die man sowieso nicht noch einmal lesen würde (vor allem Krimis) werden verkauft, die übrigen behalten.
Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten natürlich. Ohne ist das Buch ja nicht mehr vollständig.
Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Mit. Dient eventuell auch als Lesezeichen.
Kurzgeschichte oder Roman?
Roman. Meistens. Ich habe auch schon Bücher mit Kurzgeschichtensammlungen gelesen und gut gefunden, aber Romane liegen mir mehr.
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Also Harry Potter nicht, das ist klar. Ich habe den ersten Band durchgelesen und den zweiten mittendrin wegen gähnender Langeweile abgebrochen. Lemony Snicket sagt mir nichts.
Aufhören wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zuende ist?
Wenn das Buch zu Ende ist. 🙂
“Die Nacht war dunkel und stürmisch” oder “Es war einmal”?
Ich nehme dann mal die stürmische Nacht.
Kaufen oder leihen?
Kaufen. Ich leihe mir generell ungerne Dinge, egal, was für welche.
Neu oder gebraucht?
Bücher zum Aufheben neu, Bücher zum Einmallesen gebraucht. Oder neu, falls gebraucht nicht zu bekommen.
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Empfehlung oder Stöbern und Bauchgefühl.
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Ich hasse Cliffhanger!
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Egal. Auf dem Flughafen, im Flugzeug, im Hotelzimmer, auf dem Balkon, morgens, mittags, nachts …
Einzelband oder Serie?
Serie. Definitiv. Jedenfalls bei Krimis.
Lieblingsserie?
Da gibt es viele Kandidaten, aber am besten fand ich dann doch die Van-Veeteren-Reihe von Håkan Nesser.
Lieblingsbuch von dem noch nie jemand gehört hat?
Ups, das ist nicht einfach. Ich nehme mal was völlig Abseitiges, nämlich “UNIX® System Administrator Handbook” von Evi Nemeth und anderen. Ich hatte die erste und habe die zweite Auflage, es gab auch noch eine dritte und auch eine Version speziell für Linux (kenne ich aber beide nicht). Es ist zwar ein Fachbuch, aber dennoch so unterhaltsam, daß ich es auch einfach nur zum Spaß lesen würde.
Lieblingsbuch das du letztes Jahr gelesen hast?
«La tabla de flandes» von Arturo Pérez-Reverte, auf deutsch erschienen als „Das Geheimnis der schwarzen Dame“. Ich kenne es aber nur auf spanisch.
Welches Buch liest du gegenwärtig?
«La catedral del mar» von Ildefonso Falcones. Ein Mehr-als-600-Seiten-Schinken, und auf spanisch, insofern knabbere ich an einem solchen Ziegel meist monatelang. Gefällt mir auch nicht besonders, aber auch nicht so wenig, daß ich abbrechen würde.
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
“Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid” von Douglas R. Hofstadter. Es gibt viele Kandidaten, aber einen muß ich ja nun mal nehmen.

Jetzt möchte ich Euch noch auf eine Seite speziell über das Lesen auf meiner persönlichen Website, die Online-Community Shelfari und die für Krimileser superinteressante Krimicouch aufmerksam machen.

Und ganz am Ende werfe ich das Stöckchen weiter zu Sven, Anne, Albrecht und jedem, der es sonst noch haben möchte.

26.09.2008: Auf die Plätze, fertig, los?

Ach, ich mag ja diese 2.0igen Mitmachaktionen. In diesem Falle ist es eine Blogparade von alles2null. Es geht darum, die eigene Browser-Startseite zu beschreiben, ohne sie direkt zu benennen.

Also gut. Ich habe drei unterschiedliche Startseiten. Auf meinem Firmenrechner ist die Startseite im Hauptbrowser die Startseite unseres Intranets. Nicht so interessant. Hier zuhause habe ich eine Art eigenes Intranet mit einer Startseite, die die wichtigsten Links zum Überleben enthält. Auch nicht wirklich interessant.

Ansonsten verwende ich – zusätzlich oder alleine – eine Seite der Krake. Aber nicht irgendeine, sondern die, die eigentlich alles auf sich vereint, was mich interessiert. Alles neu, alles frisch, mit vielen Zahlen. In Klammern. Allerdings nur maximal dreistellig von Bedeutung – was darüber ist, heißt eigentlich nur noch „zu viel, um es noch zu schaffen“. Da muß ich dann auch mal radikal streichen.

Und anders als Andreas, der immer mit einer leeren Seite startet und von da lossurft, bleibe ich meistens beim Surfen einige Zeit auf meiner Startseite, die natürlich dank innovativer interaktiver Technologien auch ohne Wechsel des URL immer neue Informationen offenbart.

Und, Uwe? Hast Du Dir die Antworten so etwa vorgestellt? Was ich nur nicht verstanden habe: Mehrere Startseiten sind doch kein besonderes Merkmal von Chrome?

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