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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

04.11.2007: weit gereistes Wasser

Das kann nicht wirklich Sinn der Sache sein.

Gestern auf dem Lufthansa-Flug von İstanbul nach München lag auf unseren Essenstabletts ein Fläschchen Wasser, das aus Benton, Tennessee in den Vereinigten Staaten stammt. Direkt an der Quelle hat man die 240 ml Wasser in das kleine Plastikfläschchen abgefüllt, wie das Etikett des Fläschchens stolz verkündet.

Warum transportiert man ein so elementares und vergleichsweise billiges Lebensmittel wie Wasser einmal um die halbe Welt? Wenn es sich um eine besondere Spezialität handeln würde, könnte man ja noch irgendeinen Sinn darin sehen, aber es ist einfach nur Wasser, wie es natürlich auch in der Türkei erhältlich ist.

Warum also? Wahrscheinlich weil es auf irgendeine perverse Weise wirtschaftlich sinnvoll ist.

Irgendwas ist mit dieser Weltwirtschaftsordnung überhaupt nicht in Ordnung.

3 Antworten auf „weit gereistes Wasser“

  1. von renke am 05.11.2007:

    wobei die Ökobilanz gegenzurechnen von:
    – jeder Flughafen wird regional mit wöchentlich einigen 1000 regional produzierten Flaschen beliefert
    gegenüber
    – alle Flughäfen werden von zentral produzierten Flaschen in einer Größenordnung von mehreren 100000 Einheiten beliefert
    sehr interessant wäre.

    Ich habe da überhaupt kein Gefühl für, ich kann in keinster Weise einschätzen, inwieweit der Overhead der Denzentralisierung (Beschaffung, Prüfung, Kontrolle, …) in irgendeiner Weise energetisch bemerkbar wäre.

  2. von Xel am 07.11.2007:

    Tja seltsame Blüten treibt sowas – ist schon richtig…
    Wobei: Wer weiß, wo die Lufthansa Maschiene vorher war…

    Außerdem gibts da noch ein Problem: Pingelige Fluggäste, die sich über jeden Mist beschweren müssen und daher auch bei jedem „Wasserwechsel“ rumpinsen werden. Da wird es der Lufthansa vermutlich lieber sein immer genau die gleiche Qualität zu bieten. Dass dann jemand wie du ankommt und sich beschwert, weil das Wasser aus Tennessee stammt… ich denke damit gehörste mal wieder zu einen stolzen Minderheit 😉 (was ich wiederum als äußerst angenehm auffasse ;-))

  3. von Martin am 07.11.2007:

    @Xel: Sie war nicht in den USA; die Reichweite dieses Typs reicht nicht für einen Transatlantikflug. Und das mit dem „Wasserwechsel“ kann auch nicht sein, denn auf dem Hinflug gab es Gerolsteiner. 😉

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