22.12.2006: Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr!
Die Wintersonnenwende ist ja schon von je her ein Zeitpunkt zum Feiern gewesen, jedenfalls hier in den nördlichen Gefilden, wo es im Winter so scheißfrüh dunkel wird. Unabhängig von der religiösen Orientierung haben wir alle Grund, die wieder länger werdenden Tage zu begrüßen.
Ich bin schon seit ein paar Jahren nicht mehr Mitglied einer staatlich registrierten Glaubensgemeinschaft. Insofern können wir uns alle gemeinsam über die langsam wieder länger werdenden Tage freuen. Auch wenn es im Moment nur Sekunden sind, die die Tage Tag für Tag länger werden. Ab dem 27. Dezember reden wir wieder über eine Minute pro Tag.
Wie auch immer: Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest, möglichst friedlich im Kreis Eurer Lieben, mit wenig Streit und viel Harmonie.
19.12.2006: Kontrolettis
Seit Anfang Dezember bin ich ja wieder Stammkunde des VBB, speziell der BVG. Und seitdem gehen mir die Kontrolettis auf den Geist.
Ich sehe ja ein, daß verdachtsunabhängige Kontrollen sein müssen, wenn das System so offen sein soll, wie es in Berlin zur Zeit ist: In der U-Bahn gibt es keine Schranken, Drehkreuze oder Tore, man kann einfach so durchspazieren und ein- oder aussteigen. Aber es sollte doch ein gewisses Maß gewahrt bleiben.
Ich halte im Durchschnitt eine Kontrolle pro Monat für den Normalbenutzer (sagen wir 40 bis 50 Fahrten im Monat) für zumutbar. Alles darüber ist für mich Schikane. Und der Gipfel der Schikane ist erreicht, wenn man auf demselben Fahrtabschnitt (heute: U8 zwischen Moritzplatz und Rosenthaler Platz, das sind nicht mal zehn Minuten) zweimal kontrolliert wird. Und das waren auch nicht die ersten beiden Kontrollen in diesem Monat; ich habe nicht genau mitgezählt, aber eine Handvoll waren es mit Sicherheit schon.
Liebe BVG: Laßt den Scheiß. Macht Euch klar, daß wir, die zahlenden Fahrgäste, der einzige Grund sind, warum es Euch überhaupt gibt. Vergrätzt uns nicht. Viele von uns könnten auch mit dem Auto fahren. Und wenn Ihr uns noch lange nervt, machen wir das auch.
17.12.2006: Shoppen am Sonntag
Heute habe ich den Anzug, den ich am letzten Sonntag im Schloß gekauft habe (und dessen Hose gekürzt werden mußte, wie immer) abgeholt. Das Schloß hatte heute von 13 bis 18 Uhr geöffnet, und es war gut, daß ich schon kurz nach eins da war.
Denn als ich gegen 14 Uhr den Ort des Geschehens wieder verließ, war das Parkhaus voll und die Einfahrt zu. Auch vorher hatte ich im Einkaufszentrum schon den Eindruck, daß Himmel und Menschen auf den Beinen sind. Danach habe ich noch im Auftrag meiner Mutter einige Geschenke bei Dussmann besorgt, und auch da dasselbe Bild: Himmel und Menschen.
Sicherlich spielt die drohende Umsatzsteuersatzerhöhung eine Rolle, aber so oder so bleibt für mich – auch mit Blick in mein eigenes Portemonnaie – als Erkenntnis übrig: Sonntagsöffnung bringt Umsatz. Wir haben am letzten Wochenende fast 2.000 Euro ausgegeben, das Allermeiste davon hätte nicht unbedingt sein müssen und geht zumindest zum Teil auf das Konto der Sonntagsöffnung. Ich hätte eigentlich keinen neuen blauen Anzug gebraucht, und was meine Frau mitten im Winter mit einem Notebook will …
13.12.2006: Baumarbeiten
Halteverbot. Ab heute, Montag bis Freitag, von 7 bis 15 Uhr. Ein klassisches Beispiel, daß der Amtsschimmel seine Bestimmung noch immer nicht begriffen hat.
Ich bin doch bestimmt nicht der Einzige, der gegen neun Uhr anfängt zu arbeiten und infolgedessen gegen acht Uhr von zuhause aufbricht?! Was also soll bitte das „ab 7 Uhr“? Es würde den Baumarbeitern doch wohl kein Zacken aus der Krone fallen, wenn sie statt um sieben erst um halb neun mit ihren Baumarbeiten anfangen würden? Dann könnten wir, die werktätige Bevölkerung (die diese Baumarbeiten ja schließlich über unsere Steuern bezahlt!), völlig entspannt unsere Autos bis halb neun wegfahren (in meinem Fall: bis zur U-Bahn, dort steige ich um in den ÖPNV), und dann könnten die Baumarbeiter bis halb fünf völlig beruhigt Baumarbeiten verrichten. Zu der Zeit parkt bei uns sowieso niemand.
Bin ich in meiner Vision von einer Dienstleistungsgesellschaft wieder mal meiner Zeit voraus? Wahrscheinlich.
08.12.2006: Es weihnachtet sehr!
Abnehmen leicht gemacht … allenthalben wird einem zu dieser Jahreszeit Süßkram eingeholfen, und auch wenn man wie ich eigentlich kein Süßmaul ist, kann man sich dem Reiz der braun-klebrigen Kalorien doch nicht komplett entziehen.
So habe ich die Nikolaustüte (Danke, Herr Görlich!) bis auf die Dinge, die ich verschenkt habe oder die mir Hendrik geklaut 🙂 hat, brav aufgegessen. Zum Sport komme ich auch nicht mehr, jetzt, wo ich wieder arbeiten muß/soll/kann/darf. Nein, das ist nur eine Feststellung und keine Ausrede.
Aber zu Weihnachten gehört ja mehr als nur der Schokoterror. Nein, auch Geschenke wollen besorgt sein. Hier kommt mir zu Hilfe, daß wir (meine Schwiegereltern, meine Frau und ich) uns auf einen allseitigen Waffenstillstand geeinigt haben. Genau: keine gegenseitigen Geschenke. Der Rest der Familie wird wie gehabt beschenkt, aber wir vier werden uns nicht mit Päckchen bewerfen.
Stattdessen haben meine Frau und ich beschlossen, uns lieber gemeinsam zu amüsieren: Wir gehen zusammen mit Albrecht und Freundin zu David A. Tobins und Pe Werner in die Gethsemanekirche.
Dann ist im Dezember noch ein Besuch bei Gayle Tufts dran, aber da hoffen wir noch auf einen weihnachtlichen Sponsor. 🙂