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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

Berlin

11.07.2006: Schmetterlinge

So viele Schmetterlinge wie in diesem Sommer habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Pfauenaugen und Kohlweißlinge umschwirren die blühenden Linden in der Straße im Norden Berlins, in der ich wohne, oder rasten auf der weißen Façade unseres Hauses. In den achteinhalb Jahren, seit ich hierher gezogen bin, sind mir die Schmetterlinge noch nie so aufgefallen wie in diesem Jahr.

16.06.2006: So geil Berlin

Ich muß hier doch mal eine Lanze für einen Musiker brechen, der wie kaum ein anderer rüberbringt, was das Besondere an dieser Stadt ist.

Die Rede ist von Roger Cicero, dem 1970 in Deutschlands einziger Stadt geborenen Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero. Sein Lied „Zieh die Schuh aus“ ist zwar definitiv ein Höhepunkt des deutschen Jazzschaffens (ich darf das sagen, trotz des Textes, denn meine Frau mag das Lied auch 🙂 ), aber „So geil Berlin“ gibt wie kaum ein anderes Lied das besondere Lebensgefühl Berlins wieder.

Die Parallele zu Harald Juhnke ergibt sich wie von selbst. Und nun? Laßt es mich so sagen: Harald Juhnke hätte dieses Lied auch sehr überzeugend singen können, da bin ich sicher.

15.06.2006: The love is back? Oder doch lieber Verschiedenheit und Recht und Freiheit?

Nach mehrjähriger Pause kehrt sie zurück nach Berlin: die Love Parade. Aber will man sich das jetzt noch antun? Oder doch lieber zum CSD?

Für uns steht die Wahl ja schon seit Jahren fest: CSD. Love Parade, das ist doch nur was für Hardcore-Abhotter. Und obwohl ich keinerlei Antipathien gegenüber dem neuen Hauptsponsor McFit hege (ich war bei denen sogar selber mal Kunde), denke ich, daß durch die fortschreitende Kommerzialisierung die Luft raus ist. Aber bitte, belehrt mich eines Besseren!

Beim CSD steht dagegen immer die Toleranz im Vordergrund. Leben und leben lassen, jeder so, wie er mag; das ist ein Konzept, das ich uneingeschränkt unterstütze. Und so werden wir wohl auch dieses Jahr wieder am Straßenrand stehen und jubeln (sollte das Wetter auch nur halbwegs mitspielen).

10.06.2006: Berlin versinkt im Flaggenmeer

Flaggen, Flaggen, Flaggen! Ganz Berlin schmückt sich zur WM. So viele Deutschlandflaggen habe ich echt noch nie gesehen. Besonders im Trend: Flaggen am Autofenster. Vier Stück an einem einzigen Auto habe ich schon gesehen, und nicht nur einmal.

Was wollen all die Leute, die sich Flaggen ans Auto, an den Balkon oder ans Fensterbrett hängen, eigentlich damit sagen? Daß sie stolz sind, Deutsche zu sein? Für mich eine seltsame Idee. Ich bin Deutscher, weil meine Eltern Deutsche sind. Ich habe dazu nichts beigetragen, es war keine Leistung meinerseits notwendig. Worauf soll ich da stolz sein?

Versteht mich nicht falsch: Ich bin gerne Deutscher. Deutscher zu sein ist prima. Aber es ist nichts, worauf ich stolz sein könnte.

02.06.2006: Endlich Sonne!

Man sollte es nicht glauben: Es gibt sie noch!

Heute, einen Tag nach dem Beginn des meteorologischen Sommers, durften wir in Berlin endlich mal wieder einen ganzen Tag ohne Regen erleben. Und es war sogar halbwegs warm, jedenfalls nicht mehr saukalt. Und zwischendurch schien sogar die Sonne.

Vielleicht ist der Sommer ja doch noch zu retten!

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