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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

Nerviges

12.08.2010: Es gibt so viele Deppen auf der Welt.

Ich hasse es, wenn ich Word-Dateien von anderen Leuten bearbeiten muß. (Dasselbe würde natürlich auch für OpenOffice.org-Writer-Dateien gelten – nur kommt das in der Praxis nicht vor.)

Denn die meisten Leute sind einfach zu blöd, ein Textverarbeitungsprogramm zu benutzen. Es passiert immer wieder, daß man beim Ergänzen oder Korrigieren einer fremden Datei eine vorher selbst vorgenommene Formatierung wieder entfernen will. Dafür gibt es das Werkzeug „Formatierung löschen“ (oder so ähnlich, bei mir heißt es “Clear Formatting”). Nur führt das in 99 % der Fälle dazu, daß die Formatierung der entsprechenden Passage komplett entgleist, weil irgendein Vollpfosten mal wieder die ganze Datei von Hand formatiert hat, anstatt die dafür vorgesehenen Formatvorlagen zu benutzen. Dann muß man sich wieder irgendeine Stelle suchen, die so formatiert ist wie gewünscht, und mit dem Format Painter herumbasteln – supernervig.

Tschuldigung. Mußte mal raus.

25.07.2010: Es könnte alles so einfach sein.

Wir haben es Euch vorgemacht. Gut, ich war schon 1989 nicht in der Zielgruppe und bin es bis heute nicht. Aber ich hielt die Love Parade immer für eine tolle Veranstaltung für Leute, die sowas mögen. Solange sie noch in Berlin stattfand, war der Veranstaltungsort immer der öffentliche Straßenraum, mit viel Platz und vielen Wegen, die hin und weg führen. Jeder konnte kommen und gehen, jederzeit, überall. Okay, die Pflanzen im Tiergarten mochten es nicht so, aber immerhin gab es immer genug Platz für alle, die kamen – und gingen.

Wer immer auf die Idee gekommen ist, die Love Parade auf einem (viel zu kleinen) abgeschlossenen Gelände, das nur durch einen langen Tunnel zugänglich ist, stattfinden zu lassen, ist schuld an der Tragödie. Ganz einfach.

16.01.2010: nass

In Texas fährt man mit dem Auto zum Einkaufen, auch wenn der Supermarkt nur einen Block weit entfernt ist. Wozu habe ich denn einen Mietwagen, der nach europäischen Maßstäben eher an ein Kreuzfahrtschiff erinnert? Aber nein, ich muß natürlich zu Fuß gehen. (Unter anderem weil es sich um eine Art Biosupermarkt handelt vielleicht 🙂 .)

Auf dem Rückweg wird aus dem leichten Regen ein Wolkenbruch; die Jacke zumachen kann ich nicht, denn dafür müßte ich ja beide Hände freihaben, dazu wiederum die Papiertüte mit meinen Einkäufen auf dem nassen Boden abstellen, und die bekäme ich kaum wieder in einem Stück angehoben. Also werde ich patschnaß. Mit der vollgeregneten Brille kann ich auch keinen Pfützen mehr ausweichen, so daß auch die Füße gut Wasser abbekommen.

Das nächste Mal bin ich vernünftig und fahre mit dem Auto. 🙂

25.09.2009: der Berliner Feiertagsblues

Im Land Berlin gibt es jedes Jahr neun gesetzliche Feiertage:

Vier von diesen Feiertagen fallen immer auf Wochentage (Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingsmontag). Von den übrigen fünf entfallen im Jahr 2010 zwei auf Sonntage (3. Oktober, 26. Dezember) und sind damit für den normalen Werktätigen verloren, und zwei weitere auf Sonnabende (1. Mai, 25. Dezember), was gewissenmaßen noch schlimmer ist, da man den Wochenendeinkauf irgendwie in den Freitag zwängen muß.

Bleibt ein Feiertag übrig, der auf einen Freitag fällt, und das ist der 1. Januar. Das ist – abgesehen von den vier oben genannten Wochentagsfeiertagen – der einzige Feiertag, von dem wir 2010 wirklich etwas haben.

Und der 1. Januar fällt dann 2011 auf einen Sonnabend.

06.06.2009: Anfängerfehler

Die Spitzenkandidatin der FDP hat nicht begriffen, wie die Welt heute funktioniert.

Über den Anteil der Sitzungstage des Europaparlaments, an denen sie tatsächlich anwesend war, ist ein Streit entbrannt. Zunächst ging es darum, ob die Sitzungen, die sie wegen Mutterschutzes versäumt hat, als versäumt gezählt werden dürfen oder nicht. Dann darum, ob die deswegen versäumten Tage als „virtuell anwesend” zu zählen sind oder nur einfach von der Gesamtzahl abgezogen werden müssen (Letzteres natürlich, sagt mein gesunder Menschenverstand). So weit, so schlecht.

Wie man aber auf die Idee kommen kann, in der heutigen Mediengesellschaft gegen die Veröffentlichung eines Zeitungsartikels in der F. A. Z. mit einer Einstweiligen Verfügung vorzugehen, erschließt sich mir nicht. Was in einer Tageszeitung wie der F. A. Z. veröffentlicht wurde, haben so viele Leute gelesen, daß es überhaupt nichts mehr bringt, dagegen noch anders vorzugehen als mit einer Gegendarstellung. Dazu kommt noch, daß sie möglicherweise – das ist noch unbewiesen, aber es sieht schon ein bißchen so aus – bei der Beantragung der Einstweiligen Verfügung eine unwahre Eidesstattliche Versicherung abgegeben hat. Und das wäre dann strafbar.

Aber es kommt noch besser. Als die junge Dame in einer Talkshow auf das Thema angesprochen wurde, obwohl das nicht abgesprochen war, hat sie erst recht uncool reagiert und dann im Nachhinein versucht, die Ausstrahlung der Sendung rechtlich zu verhindern. Wenn man Negativpublicity erzielen will, dann ist das der richtige Weg. Dazu hat sie wohl auch noch ihre Anwälte auf ein Blog angesetzt, das über die Verhandlung über die Einstweilige Verfügung bericht hat. Noch ein böser Fehler.

Ach ja: Sie hat verloren, die Einstweilige Verfügung ist weg.

Na, hat das alles Eure Lust auf unsere Politikerkaste gesteigert? Nein? Sollte die Politikverdrossenheit und niedrige Wahlbeteiligungen vielleicht durch solche Stümperei gefördert werden? Könnte man ja mal drüber nachdenken. Und den Anwälten frei geben.

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