Persönliches
24.09.2006: Abschied von Balkonien
Wir wohnen jetzt seit fast neun Jahren in dieser Wohnung. Und am Anfang habe ich unserem alten Balkon oft hinterhergetrauert.
Unsere vorherige Wohnung hatte keinen Balkon, sondern eine Loggia, überdacht, riesengroß, gefliest und nach Süden und Osten offen. Unsere „neue“ (so neu ist sie wie gesagt auch nicht mehr) Wohnung hat einen echten Balkon: keck streckt er seine gut drei Quadratmeter Fläche aus der Nordfaçade hinaus über den Bürgersteig. Und da wir im zweiten Stock wohnen und das über uns liegende Dachgeschoß eine Dachterrasse auf der Südseite hat, sehe ich über mir nur den Himmel.
Neben mir befindet sich eine Linde, ein Berliner Straßenbaum. Ich kann ihre Zweige und Blätter anfassen, ohne mich von meinem Stuhl zu erheben.
Will ich meine Loggia in Spandau wieder haben? Nein, ich glaube nicht. Ich mag unseren Balkon. Und ich mag unsere Linde.
Aber jetzt wird es Herbst. Zeit, Abschied zu nehmen.
15.09.2006: Funkstille?
Ich lebe noch. Auch wenn ich mich hier im Moment nicht so oft zeige.
Im Moment bin ich in einer aktuellen beruflichen Sache so stark eingespannt, daß ich nicht so viel bloggen kann, wie ich eigentlich gerne würde. Also, vergeßt mich nicht, auch wenn es in den nächsten Tagen und Wochen vielleicht nicht so viele Updates gibt.
07.07.2006: Ich bin doch noch normal.
Die Einsicht ereilte mich während des ersten Halbfinales. Eigentlich ist mir das hier alles scheißegal.
Ich saß in Köln-Deutz im Biergarten eines mexikanischen Lokals, konnte von meinem Platz vielleicht die linken zwei Drittel des Bildes auf der Leinwand erkennen, und der halbe Liter Weizen kostete 4,20 €. Und da ereilte mich die Erkenntnis: Das bringt's nicht. Also fix in der Halbzeitpause bezahlt und ab ins Hotelzimmer. Den Rest des Spieles einschließlich Verlängerung habe ich dann mit einem Auge auf dem Zimmerfernseher betrachtet und mit dem anderen Auge Mails beantwortet.
Die Piccolo in der Minibar blieb unangetastet. Ihr wißt,warum.
25.06.2006: …schland
Ich verstehe das auch nicht. Eigentlich mache ich mir doch gar nichts aus Fußball.
Aber plötzlich saßen wir dann doch mit im Garten, bei herrlichem Wetter, haben mitgegrillt, mitgetrunken und uns mit den Nachbarn zusammen das Spiel Deutschland gegen Schweden auf der Leinwand angesehen. (Und ich bin nicht alleine mit solch seltsamem Verhalten.) Ich habe mir sogar ein Lei in den deutschen Nationalfarben umgehängt. Und ich habe mich gefreut, daß die Deutschen verdient gewonnen haben.
Hätte ich nie für möglich gehalten.
10.06.2006: Balkonien
Fast hätten wir ihn schon aufgegeben, nun ist er doch da: der Sommer.
Heute war der erste Tag in diesem Jahr, den wir überwiegend auf dem Balkon verbracht haben: mit dem Elektrogrill, der ersten selbstgemachten Caipirinha des Jahres – und dem Notebook natürlich. Möge es noch viele solche Tage geben!