09.05.2012: Aprilscherze werden wahr. Manchmal. Zum Teil.
Mal ehrlich: Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr damit gerechnet. Daß mein Beitrag über den Einsturz des Terminalgebäudes des neuen Berliner Flughafens ein Aprilscherz war, hat der einzige Kommentator Daniel natürlich völlig richtig erkannt. Doch nun werden Teile davon wahr.
Zu den Fakten. Nicht einmal vier Wochen vor der geplanten Eröffnung wird den Verantwortlichen klar, daß sie noch nicht soweit sind, und die Eröffnung wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Es gibt nicht einmal einen neuen Termin, nur ein wolkiges „nach den Sommerferien“. Wie viel Vorlaufzeit wird notwendig sein? Das Ende der Sommerferien ist knapp drei Monate entfernt; das wird sicher nicht reichen. Ich glaube nicht an einen neuen Termin im August; ehrlich gesagt wäre es sicher eine gute Idee, frühestens Anfang Juni 2013 anzusteuern.
Wenn das überhaupt realistisch ist. Bisher weiß man ja nicht wirklich, was (und wie ernst) das Problem wirklich ist. Vielleicht muß ja das halbe Terminal neu errichtet werden?
Ich freue mich jedenfalls auf noch einige Starts und Landungen in TXL.
25.04.2012: Herdprämie oder Säufergeld? Nun ist es raus.
Noch ist es nicht amtlich, aber es wird wohl so kommen: Das sogenannte Betreuungsgeld wird es wohl nicht für Familien geben, die von Arbeitslosengeld 2 leben (also jedenfalls nicht im Ergebnis). Damit zeigt die Maßnahme ihren wahren Zweck: Leuten Geld in den Hintern zu blasen, die es absolut nicht brauchen.
Versteht mich nicht falsch; ich finde es absolut richtig, finanziell bedürftigen Familien kein Betreuungsgeld zu zahlen, denn das würde einen katastrophalen Fehlanreiz setzen, Kinder aus der Sozialisierung zu nehmen, um ein paar Euro mehr auf die Hand zu bekommen. Aber so, wie es jetzt aussieht, wird das Betreuungsgeld vor allem Familien zugute kommen, die ihre Kinder ohnehin nicht in die staatliche Betreuung geben (was da so für Volk rumläuft, also bitte, mit denen soll mein Kind doch nicht spielen müssen) und auch heute schon in der Lage sind, ihr Kind zuhause zu betreuen.
Also mal wieder eine Umverteilung von unten nach oben. Großartig.
05.04.2012: Ja. Und?
Günter Grass hat ein kritisches Gedicht über Israel geschrieben, und alle flippen aus. Kann mir mal jemand erklären, warum?
Wer das Gedicht noch nicht gelesen hat, kann das bei der Süddeutschen nachholen, und sollte das auch ruhig tun.
Ich bin ja selber ein Nachkriegskind und zucke bei Kritik an Israel genauso instinktiv zusammen wie die meisten anderen Leute. Aber ich kann hier keine verurteilenswürdige Israelkritik erkennen.
Ein paar Sachen sind für mich völlig klar, und um Mißverständnisse zu vermeiden, zähle ich sie hier nochmal auf:
- Israel als souveräner Staat in den Grenzen von vor dem Krieg von 1967 hat ein absolut zu respektierendes Existenzrecht. Jeder, der das nicht akzeptiert, ist als Verhandlungspartner nicht akzeptabel.
- Jeder Staat hat ein Recht auf friedliche Nutzung von Atomenergie. Mir persönlich paßt das zwar nicht, aber es ist so. Das gilt auch für den Iran.
- Kein Staat darf einen militärischen Erstschlag gegen das Territorium eines anderen Staates ausführen, wenn dieser nicht vorher durch Worte oder Taten den Krieg erklärt hat. (Und mit „mit Worten“ meine ich eine explizite Kriegserklärung und kein verbales Säbelrasseln.)
Ich verstehe den Wunsch Israels, durch Bereithaltung einer niemals erklärten nuklearen Verteidigungsmacht eventuelle potentielle Angreifer auf Distanz zu halten. Aber ein Erstschlag gegen den Iran, dessen Atomwaffenprogramm ungefähr so sicher bewiesen ist wie der Besitz von Massenvernichtungswaffen durch das Regime von Saddam Hussein, wäre absolut unverzeihlich. Und etwas Anderes hat Grass doch eigentlich auch nicht gesagt?
01.04.2012: Terminal des neuen Berliner Großflughafens eingestürzt
Knapp zwei Monate vor der geplanten Eröffnung ist das Terminal des neuen Großflughafens in Schönefeld bei Berlin in den frühen Morgenstunden des Sonntags eingestürzt. Eine zentrale Stütze des unter dem Terminal befindlichen unterirdischen Bahnhofs gab nach, und große Teile des Gebäudes stürzten in den durch das Einbrechen der Bahnhofsdecke entstandenen Krater. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt, da sich die im Gebäude Dienst tuenden Wachleute gerade in einem anderen Gebäudeteil befanden.
Experten standen anfangs vor einem Rätsel, wie es zu dem Unglück kommen konnte; jedoch konnte inzwischen festgestellt werden, daß auf Betreiben der Deutschen Bahn die ursprünglich vorgesehene Betonsorte durch eine billigere, theoretisch gleichwertige, Sorte ersetzt wurde, um im Vorfeld des einstmals geplanten Börsengangs der Deutschen Bahn Baukosten zu sparen. Offenbar war die Belastbarkeit jedoch nicht so hoch wie angenommen.
Der Neuaufbau des gesamten Komplexes wird mehrere Jahre dauern. Währenddessen bleiben die bisherigen Flughäfen Berlin-Tegel und Schönefeld weiter in Betrieb, da deren Schließung rechtlich an die Eröffnung des Großflughafens gekoppelt ist.
Fast überall in Berlin gab es spontane Freudenkundgebungen. Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Menschen ausgelassen auf den Straßen, daß die Schließung von Berlin-Tegel zumindest für einige Jahre abgewendet werden konnte. Nur am Kurt-Schumacher-Platz in Berlin-Reinickendorf herrschte eine leicht gedrückte Stimmung.
31.12.2011: 2012
Ich wünsche Euch allen ein schönes und erfolgreiches Jahr 2012.
Überall lese ich, wie scheiße doch das Jahr 2011 war. Für mich ganz persönlich war es das eigentlich gar nicht, eher im Gegenteil. 2011 lief für mich auf allen Ebenen recht gut. (Okay, ich schaue nicht dauernd, was meine Investmentfonds so machen.)
So oder so, das neue Jahr kann immer noch Besseres bringen, und das wünsche ich Euch allen.
Prosit Neujahr!
