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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

23.01.2008: das Schweinegeschnetzeltesphänomen

Wenn ich gelegentlich auf die statistischen Auswertungen meines Netzkochbuchs schaue, fällt mir immer wieder das Schweinegeschnetzeltesphänomen auf: Der Suchbegriff „Schweinegeschnetzeltes“ dominiert mit riesigem Abstand unter denjenigen Suchbegriffen, die Besucher auf meine Seiten gebracht haben.

Warum ist das so? Ich habe keine Ahnung. Essen so viele Leute gerne Schweinegeschnetzeltes? Gut, ich tue das auch, ich könnte das insofern verstehen. Aber 177 Suchtreffer gegenüber 13 für den nächsthäufigsten Begriff „Putengeschnetzeltes mit Paprika“ bisher in diesem Monat? Bei beiden ist mein Rezept im Moment unter den zehn bestplacierten Treffern bei Google.

Auch lustig: So ist das eigentlich jeden Monat … außer im Dezember. Dann verweist „Weihnachtsbraten“ alle anderen Begriffe mit Rekordtrefferzahlen (358!) auf die Plätze.

Wobei ich da gerade eins sehe: Sogar mein Putenrezept ist bei diesem ja nun wirklich wenig speziellen Suchbegriff unter den ersten Zehn. Das ist ja der Hammer. Offenbar zeigt mein Credo, das natürlich auch für meine übrigen Webangebote gilt, Wirkung.

22.01.2008: Stadtgespräch

In Düsseldorf, wo ich mich zur Zeit aus beruflichen Gründen aufhalte, unterhalten sich die Leute wirklich darüber. Ich mehrere solche Gespräche mitbekommen, in der Kantine, in der Bahn, beim Friseur: „Na, kaufst Du Dir noch ein Nokia-Handy?“ Düsseldorf liegt schließlich nicht weit entfernt von Bochum.

Nun glaube ich zwar nicht, daß der Absatz von Nokia-Telefonen in Deutschland über längere Zeit eine empfindliche Delle bekommen wird, aber ich finde es gut, daß sich mündige Verbraucher darüber Gedanken machen, welchen Unternehmen sie ihr sauer verdientes Geld zugute kommen lassen wollen und welchen nicht. Wer weiß, vielleicht macht es ja doch einen Unterschied.

Was ich hingegen völlig bescheuert finde, ist, ein bereits gekauftes und bezahltes Nokia-Telefon auszutauschen. Zumal wenn das hypothetisch anzuschaffende Ersatzgerät vom Steuerzahler bezahlt werden muß.

13.01.2008: Saisonstart

Wenn das so weitergeht, wird sich meine Beziehung zu meinem Fitnessstudio wohl weiterhin auf das Bezahlen des monatlichen Beitrags beschränken.

Aber bei diesem genialen Wetter stelle ich mich doch nicht in die Halle auf den Stepper: Sonnig, nicht zu kalt, praktisch windstill. Daher habe ich mir mein Fahrrad aus dem Keller geholt und bin zu meiner ersten kleinen Radtour des Jahres aufgebrochen. Es war herrlich draußen. Ich habe mich zwar ein bißchen verfahren und war entsprechend etwas länger unterwegs als geplant, aber es ist toll, immer wieder neue schöne Stellen in der Ecke Berlins, in der ich wohne, zu entdecken.

02.01.2008: Ja, wo isser denn?

Skandal im Sperrbezirk: Der Feinstaub ist weg. Kurz nach Einfahrung der komplett bescheuerten Umweltzone kommt heraus: Sie ist nicht nur komplett bescheuert, sondern darüber hinaus auch noch wirkungslos.

Die Feinstaubbelastung in Berlin ist soweit gesunken, daß die magischen 35 Tage, die der Grenzwert pro Jahr überschritten werden muß, damit Feinstaub als Problem gilt, 2007 nicht erreicht wurden. Dazu kommt, daß der Anteil, den die Abgase des Kraftfahrzeugverkehrs auf die Feinstaubbelastung haben, sich quasi im freien Fall befindet. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes wird in Kürze der Anteil, der durch Reifen- und Bremsabrieb sowie Aufwirbelung entsteht, größer sein als der aus den Abgasen. Nur hilft die Umweltzone dagegen nicht.

Und überhaupt: Wenn die paar Unglücklichen, deren Fahrzeuge keine Plakette bekommen – und so viele sind das nicht –, ihre Sondersubventionen an die Autoindustrie abgedrückt und sich neue Fahrzeuge (bei deren Produktion Primärenergie verbraucht und Schadstoffe erzeugt werden) zugelegt haben, darf ja auch wieder jeder in die Umweltzone rein. Dann kann man sie eigentlich auch wieder abschaffen.

Versteht mich nicht falsch, ich halte das politische Ziel, den Anteil des Autoverkehrs am innerstädtischen Verkehrsaufkommen zu senken, nicht für falsch. Nur soll man aufhören, dazu unredliche Gründe aufzutischen und untaugliche Maßnahmen zu ergreifen. Abgesehen davon gibt es auch jetzt schon in Berlin pro 1.000 Einwohner nur zwei Drittel so viele Kraftfahrzeuge wie etwa in Zürich oder weniger als ein Drittel so viele wie auf Mallorca.

Wißt Ihr, wodurch noch ein gar nicht unerheblicher Anteil des Feinstaubs entsteht? Richtig: Zigarettenrauch.

28.12.2007: null Euro

Das ist mein direkter diesjähriger Beitrag zum Feuerwerk zum Jahresende.

Ich kaufe einfach nichts. Gar nichts, nicht einmal Tischfeuerwerk.

Nicht, daß mich die gute Tat jetzt völlig ausgeblutet hätte; nein, es fällt einfach aus. Muß ich nicht haben.

Ich werde allerdings eine kommerzielle Feierveranstaltung zum Jahreswechsel besuchen und schließe darum nicht aus, indirekt doch an ein paar Silvesterknallern schuld zu sein. Die werde ich dann ganz unschuldig genießen.

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