18.10.2006: Oh Mann, bin ich alt!
Zu meiner Zeit, also als ich noch jung war (Kunstpause, bis der größte Teil der Leserschaft eingeschlafen ist), also da gab es auch sowas wie virtuelle Staaten. Aus Protest, so gegen Sachen, die nicht richtig waren. So wie die Republik Freies Wendland gegen die Endlagerung von Atommüll.
Heute dagegen müssen wir uns, wie ich schmerzhaft bei der Mastente erfahren mußte, mit dem Gedanken einer Fan-Republik der unerträglichen … äh total angesagten Teenie-Band „Tokio-Hotel“ anfreunden. In den Grenzen des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt.
Andererseits … was genau würde man mit diesem Gebiet sonst machen wollen?
Ist aber sowieso kein Problem. Alles nur Satire.
Zum Glück.
17.10.2006: Eine lebende Legende hat Geburtstag
Einen Schrecken habe ich schon bekommen, als ich das Bild von Friedrich Schoenfelder im RSS-Feed von meinberlin.de erblickte. Aber der Grund ist ein erfreulicher: Er hat heute Geburtstag, wird 90 Jahre alt.
Die Stimme hat vermutlich jeder schon mal gehört, denn Friedrich Schoenfelder hat im Laufe seiner viele Jahrzehnte währenden Karriere als Synchronsprecher unglaublich vielen Charakteren seine sonore, angenehme Stimme verliehen. (Auf dieser Seite kannst Du sie hören.) Daneben war er auch noch als Schauspieler sowohl auf der Bühne als auch in Film und Fernsehen aktiv.
Und seine Agentur hat ihn noch immer im Programm …
Wie viele Berliner Originale ist auch Friedrich Schoenfelder nicht in Berlin geboren. Ich hoffe aber, daß er dieser Stadt – und seinem Publikum – noch lange erhalten bleibt.
13.10.2006: Paraskavedekatriaphobie
Es ist doch Wahnsinn, wofür es alles Fachbegriffe gibt. Und nein, es handelt sich nicht um eine krankhafte Furcht vor langen, schwer auszusprechenden und noch schwerer zu merkenden Fremdwörtern. (Gibt's dafür auch so ein schönes Wort?)
Nein, vielmehr handelt es sich um die krankhafte Furcht vor Freitagen, die auf einen Dreizehnten fallen. Also so einem Tag wie heute. Und wie vielerorts bereits festgestellt wurde, ist heute sogar ein besonderer Freitag, der 13.: Die Quersumme des Datums ist ebenfalls 13. Das hatten wir in diesem Jahr schon einmal (am 13. Januar), aber davor zuletzt im Jahre 1520.
Obwohl ich nicht behaupten möchte, ganz und völlig frei von Aberglaube zu sein (das ist wahrscheinlich niemand), empfinde ich die Dreizehn als eine meiner Glückszahlen und habe deswegen vor dem heutigen Tag auch überhaupt keine Angst. 🙂
12.10.2006: Eine „Taxi-Flatrate“??
Gibt's doch gar nicht! Stimmt wohl. Noch nicht. Soll es aber geben.
Zufallsfund im Web: Das Unternehmen TAXMOBIL will eine Flatrate für den individuellen öffentlichen Personennahverkehr anbieten. Das heißt, man bezahlt einen sehr überschaubaren Betrag (die Rede ist zunächst von 48 Euro im Monat), und wird dafür jederzeit vom Start- zum Zielort befördert.
Dafür muß man in Kauf nehmen, daß der Wagen, der einen befördert, weitere Fahrgäste mitnimmt, was zu gewissen Umwegen führen kann. Ebenso, daß man für lange Fahrten zum Beispiel am einem S-Bahnhof abgesetzt und am Ende der S-Bahnfahrt von einem anderen Wagen an einem anderen S-Bahnhof wieder abgeholt wird. Aber in jedem Falle wird man von Tür zu Tür befördert.
Ich finde das Konzept faszinierend. Ich weiß zwar noch nicht, wie sich das rechnen soll, wo doch der kalkulierte Preis deutlich unter dem einer Monatskarte (zumindest hier in Berlin) liegt – und das bei besserer Leistung –, aber wenn und falls das jemals klappt, wäre das schon toll.
Mal abwarten … Geld in das Unternehmen stecken werde ich selbst jedenfalls nicht. Sicher ist sicher.
10.10.2006: The Plot Thickens
… oder auf gut deutsch „die Lage spitzt sich zu“.
Die von Marcel Bartels in seinem Blog beklagte Hetzkampagne hat auch mich erreicht, auch ich habe eine Mail von bewußtem/bewußter jagin@… erhalten.
Ich habe diese E-Mail – nach einmaligem tiefen Luftholen – beantwortet; die Antwort will ich Euch nicht vorenthalten. Die aus der Mail des anonymen Absenders entnommenen Teile habe ich kurz in eckigen Klammern zusammengefaßt, schließlich ist es nicht schicklich, E-Mails von Fremden im Wortlaut zu veröffentlichen.
Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr!
[Es geht um eine „aktive Zusammenarbeit“ zwischen Marcels Blog und mir, auf die die Tatsache, daß es Links von ihm zu mir gibt, schließen lasse.]
Durchaus nicht. Ich lese das Blog von Herrn Bartels und erlaube mir,
bisweilen Kommentare dort zu hinterlassen. Herr Bartels hat es darüber
hinaus für sinnvoll gehalten, in einem seiner Blogeinträge auf einen
meiner Blogeinträge mit Hilfe eines Links hinzuweisen. Das ist alles.Verlinkungen zwischen Blogs sind etwas völlig Normales, sie dienen dazu,
den Leser eines Blogs auf interessante Beiträge in anderen Blogs,
anderen Sichtweisen usw. hinzuweisen. Mit einer aktiven Zusammenarbeit
hat das nichts zu tun.[Der anonyme Autor merkt an, Polemik mit mißbrauchten Kindern zu betreiben sei wohl das Abscheulichste, was man machen kann.]
Das finde ich ehrlich gesagt nicht. Nicht, daß ich die von Ihnen
zitierte Stelle für besonders geschmackvoll oder journalistisch extrem
wertvoll halte, aber vom „Abscheulichsten, was man machen kann“ ist das
wohl sehr weit entfernt. Mir fallen viele Dinge ein, die viel
abscheulicher sind. Kinder zu mißhandeln gehört zum Beispiel dazu.[Der anonyme Autor behauptet, ein Link auf mein Blog auf einer Seite, die auf eine andere Seite linkt, die Kindesmißbrauch indirekt unterstützt, fördere den Kindesmißbrauch.]
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann haben Sie ein Zitat von
rotglut.org angeführt. Soweit ich weiß, gibt es auf rotglut.org keinen
Link auf meine Seiten. mein-parteibuch.de linkt nun wiederum auf
rotglut.org (natürlich, da sich Herr Bartels intensiv mit dem Thema
„Abmahnwahn“ beschäftigt, das auch auf rotglut.org thematisiert wird).
Und von mein-parteibuch.de gibt es nun in der Tat einen Link zu
buntklicker.de. Was meinen Sie, zu wie vielen Seiten und Domains
buntklicker.de über einen solch verschlungenen Pfad verbunden ist?
Hunderte, wenn nicht Tausende.[Nun wird gefragt, ob ein solcher Link mich nicht zum Mitschuldigen mache.]
Nein. Kein bißchen. Die Vorstellung erscheint mir völlig absurd.
[Die nächste Fragen sind, ob das sein müsse, …]
Ich kann es sowieso nicht ändern, da ich nicht darüber bestimmen kann,
wer auf meine Seiten linkt.[… und ob mißbrauchte Kinder nicht schon genug Leid erlebt hätten …]
Doch, natürlich. Viel zu viel sogar.
[… und ob es nötig sei, deren Leid zum Zweck der Polemik noch mehr zu mißbrauchen …]
Diese Frage sollten Sie nicht mir stellen, sondern dem Autor des von
Ihnen beanstandeten Zitats.[… und ob ich mich indirekt daran beteiligen müssen, in dem mein Blog von dort verlinkt sei.]
Wie gesagt: Das liegt ohnehin nicht in meiner Macht. Etwas Anderes wäre
es, wenn ich auf eine solche Seite linken würde. Aber das tue ich
(soweit ich weiß) nicht.[Nun folgt eine Passage, die man als verschleierte Drohung, meine Domain im Zusammenhang mit Kindesmißbrauch in die Öffentlichkeit zu zerren, verstehen könnte.]
Der sogenannte Zusammenhang ist so weit hergeholt und an den Haaren
herbeigezogen … wie gesagt, Ihrer Argumentation kann ich überhaupt
nicht folgen.[Und noch einmal nachkarten …]
Meinen Sie nicht, Sie sollten Ihre Energie darauf konzentrieren, die
Öffentlichkeit auf den Kindesmißbrauch selbst hinzuweisen? Da geschehen
doch die wahren Schandtaten.Wie vielen Kindern wäre denn geholfen, wenn der Autor von rotglut.org
auf seine Äußerungen verzichtet hätte? Richtig: keinem einzigen.Mit freundlichen Grüßen
Martin Ibert
Wie gesagt, die Antwort, die daraufhin hier ankam, war durchaus sachlich gehalten. Mal sehen, was weiter passiert.
Und ich verstehe es durchaus, wenn jemand nun meinen sollte, das Ganze sei nur ein Plan, um den Traffic auf mein und Marcels Blog zu erhöhen. Aber so ist es nicht.