24.09.2006: Abschied von Balkonien
Wir wohnen jetzt seit fast neun Jahren in dieser Wohnung. Und am Anfang habe ich unserem alten Balkon oft hinterhergetrauert.
Unsere vorherige Wohnung hatte keinen Balkon, sondern eine Loggia, überdacht, riesengroß, gefliest und nach Süden und Osten offen. Unsere „neue“ (so neu ist sie wie gesagt auch nicht mehr) Wohnung hat einen echten Balkon: keck streckt er seine gut drei Quadratmeter Fläche aus der Nordfaçade hinaus über den Bürgersteig. Und da wir im zweiten Stock wohnen und das über uns liegende Dachgeschoß eine Dachterrasse auf der Südseite hat, sehe ich über mir nur den Himmel.
Neben mir befindet sich eine Linde, ein Berliner Straßenbaum. Ich kann ihre Zweige und Blätter anfassen, ohne mich von meinem Stuhl zu erheben.
Will ich meine Loggia in Spandau wieder haben? Nein, ich glaube nicht. Ich mag unseren Balkon. Und ich mag unsere Linde.
Aber jetzt wird es Herbst. Zeit, Abschied zu nehmen.
24.09.2006: Winterfeldtmarkt: Doch noch geschafft!
Beinahe wäre dieser Super-Sommer zu Ende gegangen, ohne daß wir einmal auf dem Winterfeldtmarkt gewesen wären.
Dann haben wir es gestern doch noch geschafft. Und es ist doch jedes Mal wieder ein besonderer Genuß. Natürlich kann man auch anderswo in Berlin Lebensmittel kaufen. Gute und auch preiswerte, deswegen braucht man den weiten Weg nach Schöneberg nicht auf sich zu nehmen.
Aber die Athmosphäre ist eben doch anders. Auch das Publikum ist eine typisch Berliner Mischung: die Kiezansässigen, die jeden kennen; die Restberliner wie wir, die zwar ab und zu mal kommen, aber doch nicht oft genug, um wirklich vertraut zu sein; und natürlich die Touristen, die den Tip aus ihren Reiseführern haben.
Und wir haben schon die merkwürdigsten Sachen auf diesem Markt gekauft. Nicht nur Lebensmittel; das sowieso. Aber auch Socken, Gürtel, T-Shirts, Stifte, Tücher, Stofftiere, Ventiladapter, Mützen. Ihr seht schon: ein paar Euro mehr mitzubringen ist gleichzeitig ratsam und gefährlich.
Ein Fixpunkt für uns ist übrigens immer der Kaaswinkel-Stand. Ich bin eigentlich nicht so der Mega-Käse-Esser, aber die haben da wirklich immer sehr feine Sachen. Kompetente Beratung und ein Happen zum Probieren sind da sowieso inklusive.
21.09.2006: Breitband-Internet ist geil! Vor allem zum Sprachenlernen.
Glaubt Ihr nicht? Solltet Ihr aber. Wer Sprachen lernen will (so wie ich), für den ist das Internet heute schon ein Füllhorn. Wer einen Breitband-Internet-Anschluß hat (und da reichen schon ein paar hundert Kilobit/Sekunde), eine Flatrate und einen Rechner, mit dem man Internetfernsehen empfangen kann, der hat beim Sprachenlernen einen Riesenvorteil.
Und wer Sprachenlernen nicht erstrebenswert findet, dem kann – und will – ich nicht mehr helfen. Sprachen lernen ist der Beitrag, den jeder von uns leisten kann, um die Völkerverständigung voranzubringen.
Und was gibt es Besseres, als sich erst mal in seiner Lieblingssprache beschallen zu lassen? Schaut mal bei World Wide Internet Television vorbei, dort findet Ihr Fernsehen aus praktisch aller Herren Länder. Für lau, per Breitband-Internet, direkt zu Euch nach Hause.
Und wer wie ich eine Flatrate hat, der kann ja einfach mal was mitlaufen lassen, ohne wirklich zuzuhören; auch das trainiert das Ohr.
Mein derzeitiger Stand ist (1) eine Muttersprache, (2) eine Sprache verhandlungssicher, (3) eine Sprache in fortgeschrittenem Stadium und (4, 5) zwei Sprachen im Stadium der Grundkenntnisse. Und Eurer?
17.09.2006: Das ist ja noch mal gut gegangen
Wahlbeteiligung unter sechzig Prozent: blamabel! Aber immerhin kommen keine rechtsradikalen Parteien ins Berliner Abgeordnetenhaus.
Leider ist auch in Berlin eine wenig rühmliche Wahlbeteiligung zu verzeichnen, aber immerhin haben wir es geschafft, daß weder die NPD noch die Republikaner den Einzug ins Abgeordnetenhaus geschafft haben. Ansonsten ist das wohl der Tag der Splitterparteien; die Grauen Panther mit über drei Prozent und damit weit mehr als die NPD!
Mit irgend etwas muß man sich an so einem verworrenen Wahlabend ja trösten.
17.09.2006: Berliner: wählen gehen!
Heute sind Wahlen in Berlin. Also geht wählen!
Und wer noch nicht weiß, was er wählen soll, kann ja noch mal beim Wahl-O-Maten vorbeischauen und sich beraten lassen. Ich fände es jedenfalls bedauerlich, wenn wir hier so eine niedrige Wahlbeteiligung hinlegen wie die Niedersachsen neulich.