26.10.2007: Meine Schwiegereltern waren auch schon da.
Aber ich muß natürlich auch noch hin. Und Ihr (sofern Ihr in Berlin wahlberechtigt seid) auch! Unbedingt, bis spätestens zum 14. Februar, zum Unterschreiben, beim Volksbegehren gegen die Schließung des Flughafens Tempelhof.
Denn natürlich will auch ich, daß Berlin-Tempelhof Verkehrsflughafen bleibt, mindestens bis zur Eröffnung des Großflughafens BBI, besser noch auf unbestimmte Zeit.
Wobei ich natürlich hoffe, daß das ohnehin dasselbe ist, denn ich hoffe doch, daß sich die Fertigstellung noch auf beliebig lange Zeit verzögern wird. Die Neuausschreibung des Baus des Terminalgebäudes – es ist ja nicht das erste Mal – ist ja schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Außerdem hoffe ich natürlich, daß die absehbare juristische Auseinandersetzung um die Neuausschreibung das ganze Procedere auf viele Jahre blockiert. Wer braucht schon noch einen Großflughafen in Deutschland?
Alle Informationen über Termine, Auslegungsstellen, Öffnungszeiten usw. gibt es auf der Website des Landeswahlleiters.
Die Flughafengesellschaft wirbt auf den Flughäfen mit Plakaten, auf denen steht: „Diese Stadt hat drei Ausgänge. Sie sind mit dem Wort »Flughafen« gekennzeichnet.“. Hoffen wir, daß es noch lange so bleibt. Fast 30.000 der etwa 170.000 Unterschriften sind schon beisammen. Kommt, das schaffen wir!
12.10.2007: Ich wiederhole mich ja nur ungern.
Aber wir sind im Tarifkonflikt um die realitätsverneinenden Lokführer contra die börsenganggeilen Bahnmanager in den vergangenen zwei Monaten keinen Schritt vorangekommen. Deshalb wiederhole ich meinen Vorschlag aus dem August einfach noch mal, ergänzt darum, den Börsengang der Bahn einfach ersatzlos abzusagen. Den braucht wirklich niemand. Und niemand – von ein paar eher unbedeutenden Ausnahmen abgesehen – will ihn.
06.10.2007: Umweltbeschiß
Als ich unser Auto diese Woche zur jährlichen Inspektion und zum halbjährlichen Reifenwechsel bei der Werkstatt abgab, fragte ich, ob ich auch eine dieser völlig sinnlosen Plaketten bekommen könnte. Wenig verblüffenderweise entsprach der Werkstattmeister diesem Wunsch, sogar kostenlos. Noch weniger verblüffenderweise teilte er meine Einschätzung bezüglich der Sinnlosigkeit ohne Vorbehalt.
Wir haben ja noch Glück, daß unser Auto eine grüne Plakette bekommt – wie jeder halbwegs moderne Benziner.
Hier werden wie immer, wenn es um Umweltstandards geht, zwei Dinge unglücklich miteinander verquickt. Vom reinen Umweltschutzgedanken ist es (fast) immer sinnvoll, Bestandsfahrzeuge von jeglichen neuen Vorschriften zu verschonen, gilt es doch, eins um jeden Preis zu vermeiden: daß Leute sich ein neues, vermeintlich umweltfreundlicheres, Auto kaufen und ihren alten Wagen über den Harz kicken. Denn Produktion und Lieferung des neuen Wagens verschlingen ja auch Energie und stoßen Schadstoffe aus. Und die wenigsten Menschen werden ihren alten Wagen wirklich verschrotten (kostet übrigens auch wieder Energie und löst Schadstoffemissionen aus), meist landet er in Osteuropa oder Afrika und läuft da noch jahrelang. Und stößt dort natürlich weiterhin Feinstaub, Kohlendioxyd und was auch immer aus.
Warum wird ein solches Ungetüm wie die neue Feinstaubplakette überhaupt erfunden? Na, um genau das Gegenteil zu bewirken: Absatzsteigerungen für die Automobilindustrie! Neue Fahrzeuge braucht das Land, und zwar nicht der Umwelt wegen, sondern rein aus wirtschaftspolitischen Gründen! Damit hätte ich ja nicht einmal ein prinzipielles Problem, wenn die Politik es doch nur klar formulieren würde: „Die Umwelt ist uns scheißegal, wir wollen die Automobilindustrie subventionieren, und Ihr dürft zahlen!“ Dann wüßte man wenigstens, wo man dran ist, und könnte das bei der nächsten Wahl auch entsprechend berücksichtigen.
Und nun passiert das Unfaßbare: Dr. Friedbert Pflüger, den ich im letzten Wahlkampf noch mit locker verdienter Häme überzogen habe, macht einen vernünftigen Vorschlag. Klar, er begründet den Vorstoß populistisch anstatt rein rationell, aber recht hat er ja trotzdem. Und was ist das Echo?
Das, was er sonst immer verdient hat, nur diesmal nicht: keins.
01.10.2007: Netzzensur
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble läßt die Republik nicht zur Ruhe kommen: Nun setzt er sich für die Sperrung „gefährlicher“ Inhalte im Internet ein. Er geht dabei sogar noch über die ja an sich schon höchst bedenklichen Vorschläge des italienischen EU-Kommissars Franco Frattini hinaus.
Sogar Bundesjustizministerin Zypries – kürzlich noch wegen ihrer ausbaufähigen Internetkompetenz das Stadtgespräch der Bloggosphäre – sieht die Sinnlosigkeit dieses Vorgehens zur Erreichung des vorgeblichen Ziels ein. Wer es wirklich ernst meint mit den Bombenbauanleitungen, läßt eben im Ausland hosten.
Wer weiß, was für Inhalte da tatsächlich mal gesperrt werden sollen? Wenn es die organisatorische und technische Infrastruktur erst mal gibt, wäre es doch sicher ein Leichtes, ganz andere Anbieter aufs Korn zu nehmen. Passende Straftatbestände lassen sich im Zweifelsfalle ja schaffen.
23.09.2007: Schnipp-schnapp, Zopf ab!
Gerrit hat es vorgemacht, und ich habe heute mit der letzten relevanten Domain nachgezogen: www. is deprecated!
Im Grunde war es keine große Änderung, die heute bei meiner Website eintrat. Aus irgendwelchen sentimentalen Gründen hatte ich bei www.ibert.com das „www“ bisher stehen lassen, während alle anderen Domains schon lange von dem www.-URL auf die Version ohne den unnützen Vornamen umleiten – buntklicker.de eingeschlossen.
Letztlich habe ich damit nur vollendet, was ich vor langer Zeit schon angefangen habe: Einerseits dieselben Inhalte mit „www.“ und ohne anzubieten, andererseits aber auch nicht dieselben Inhalte doppelt zu präsentieren (das wird von Suchmaschinen bisweilen böse abgestraft). Jetzt ist überall die Version ohne „www.“ die offizielle, und mit „www.“ wird man auf die offizielle Version umgeleitet. Einzige Ausnahme ist martin-ibert.de, wo das technisch leider nicht möglich ist.
Was mich wirklich nervt, sind Anbieter, die unter der „www.“-losen Domain nur eine Fehlermeldung am Start haben. Das muß doch heute wirklich nicht mehr sein. Umleitung, mehrfach zugänglicher Inhalt oder was auch immer: Eine Website auch ohne „www.“ ist für mich heutzutage Pflicht!
Nachtrag: Offenbar konnte ich Karsten von der Kochwerkstatt ebenfalls überzeugen.
