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buntklicker.de

das Blog von Martin Ibert: Merkwürdiges, Banales und Persönliches aus Deutschlands einziger Stadt

19.10.2006: Kultur im Stau

Wer sich morgen am zweiten Tag der Offenen Tür das Bode-Museum ansehen will, sollte viel Zeit mitbringen.

Als ich den Ort des Geschehens nämlich gegen 10:30 heute morgen erreichte, hatte ich eine knapp dreistündige Warteschlangenerfahrung vor mir – von der Dorotheenstraße Ecke Am Kupfergraben bis zur Spitze der Museumsinsel zwischen den beiden Monbijoubrücken. Aber alleine das prächtige Gebäude entschädigt für die Warterei: wilhelminischer Prunk, wohin das Auge blickt. Im Inneren Skulpturen aus allen Kulturen, Epochen und Stilen (und weitere Beigaben). Ich habe dann noch mehr als drei Stunden in diesem Museum verbracht, und mein Bedarf an deutschen Holzschnitzarbeiten mit Heiligenmotiven ist auf absehbare Zeit gedeckt. 🙂

Andererseits kann man auch wunderbare italienische Marmorstatuen aus der Spätrenaissance sehen, und viele andere interessante kleine und große Dinge. Es gibt eine Menge zu entdecken, und ich habe sicher nicht alles gesehen, was es zu sehen gab, geschweige denn alles so gründlich betrachtet, wie es es verdient hätte.

Also, wer morgen nichts vorhat: Spätestens um 8 am Kupfergraben!

18.10.2006: Oh Mann, bin ich alt!

Zu meiner Zeit, also als ich noch jung war (Kunstpause, bis der größte Teil der Leserschaft eingeschlafen ist), also da gab es auch sowas wie virtuelle Staaten. Aus Protest, so gegen Sachen, die nicht richtig waren. So wie die Republik Freies Wendland gegen die Endlagerung von Atommüll.

Heute dagegen müssen wir uns, wie ich schmerzhaft bei der Mastente erfahren mußte, mit dem Gedanken einer Fan-Republik der unerträglichen … äh total angesagten Teenie-Band „Tokio-Hotel“ anfreunden. In den Grenzen des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt.

Andererseits … was genau würde man mit diesem Gebiet sonst machen wollen?

Ist aber sowieso kein Problem. Alles nur Satire.

Zum Glück.

17.10.2006: Eine lebende Legende hat Geburtstag

Einen Schrecken habe ich schon bekommen, als ich das Bild von Friedrich Schoenfelder im RSS-Feed von meinberlin.de erblickte. Aber der Grund ist ein erfreulicher: Er hat heute Geburtstag, wird 90 Jahre alt.

Die Stimme hat vermutlich jeder schon mal gehört, denn Friedrich Schoenfelder hat im Laufe seiner viele Jahrzehnte währenden Karriere als Synchronsprecher unglaublich vielen Charakteren seine sonore, angenehme Stimme verliehen. (Auf dieser Seite kannst Du sie hören.) Daneben war er auch noch als Schauspieler sowohl auf der Bühne als auch in Film und Fernsehen aktiv.

Und seine Agentur hat ihn noch immer im Programm …

Wie viele Berliner Originale ist auch Friedrich Schoenfelder nicht in Berlin geboren. Ich hoffe aber, daß er dieser Stadt – und seinem Publikum – noch lange erhalten bleibt.

13.10.2006: Paraskavedekatriaphobie

Es ist doch Wahnsinn, wofür es alles Fachbegriffe gibt. Und nein, es handelt sich nicht um eine krankhafte Furcht vor langen, schwer auszusprechenden und noch schwerer zu merkenden Fremdwörtern. (Gibt's dafür auch so ein schönes Wort?)

Nein, vielmehr handelt es sich um die krankhafte Furcht vor Freitagen, die auf einen Dreizehnten fallen. Also so einem Tag wie heute. Und wie vielerorts bereits festgestellt wurde, ist heute sogar ein besonderer Freitag, der 13.: Die Quersumme des Datums ist ebenfalls 13. Das hatten wir in diesem Jahr schon einmal (am 13. Januar), aber davor zuletzt im Jahre 1520.

Obwohl ich nicht behaupten möchte, ganz und völlig frei von Aberglaube zu sein (das ist wahrscheinlich niemand), empfinde ich die Dreizehn als eine meiner Glückszahlen und habe deswegen vor dem heutigen Tag auch überhaupt keine Angst. 🙂

12.10.2006: Eine „Taxi-Flatrate“??

Gibt's doch gar nicht! Stimmt wohl. Noch nicht. Soll es aber geben.

Zufallsfund im Web: Das Unternehmen TAXMOBIL will eine Flatrate für den individuellen öffentlichen Personennahverkehr anbieten. Das heißt, man bezahlt einen sehr überschaubaren Betrag (die Rede ist zunächst von 48 Euro im Monat), und wird dafür jederzeit vom Start- zum Zielort befördert.

Dafür muß man in Kauf nehmen, daß der Wagen, der einen befördert, weitere Fahrgäste mitnimmt, was zu gewissen Umwegen führen kann. Ebenso, daß man für lange Fahrten zum Beispiel am einem S-Bahnhof abgesetzt und am Ende der S-Bahnfahrt von einem anderen Wagen an einem anderen S-Bahnhof wieder abgeholt wird. Aber in jedem Falle wird man von Tür zu Tür befördert.

Ich finde das Konzept faszinierend. Ich weiß zwar noch nicht, wie sich das rechnen soll, wo doch der kalkulierte Preis deutlich unter dem einer Monatskarte (zumindest hier in Berlin) liegt – und das bei besserer Leistung –, aber wenn und falls das jemals klappt, wäre das schon toll.

Mal abwarten … Geld in das Unternehmen stecken werde ich selbst jedenfalls nicht. Sicher ist sicher.

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