11.06.2007: Zweitverwertung
Am Zaun im Garten einer Kneipe an der Wachsmuthstraße Ecke Berliner Straße in Berlin-Hermsdorf,in Richtung Gehweg gewandt, steht ein Kondomautomat.
Was soll der da? Wer soll an diesem Automaten Kondome kaufen? Erstens ist er der Witterung ungeschützt ausgesetzt, die Kondome werden also im Moment einer Temperatur von mindestens 30 °C ausgesetzt. Zweitens ist er von der Straße aus unmittelbar einsehbar, man kauft seine Kondome dort also in der Öffentlichkeit – man kann ihn zum Beispiel von der gegenüberliegenden Bushaltestelle aus gut sehen. Drittens ist die Ecke hingegen nicht so belebt, daß viel kondombrauchende Laufkundschaft zu erwarten wäre (keine Teeniedisko gegenüber oder so … 😉 ). Ich würde an diesem Automaten also ganz bestimmt keine Kondome kaufen – ich hätte kein Vertrauen in ihre Verläßlichkeit, und darauf kommt es dabei ja eigentlich an.
Ich glaube, daß das eigentlich ein Zigarettenautomat ist, dessen Aufrüstung auf die aktuellen Jugendschutzvorgaben sich nicht mehr gelohnt hätte.
Aber ausgerechnet Kondome? An dieser Stelle? Ich weiß nicht recht …
07.06.2007: In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung.
Gut erkannt, Bundesverfassungsgericht. Nur leider die falschen Schlüsse gezogen.
Der Titel dieses Beitrags ist wörtlich der oben verlinkten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts entnommen. Etwas so Weises über unser Rechtssystem bzw. den Zustand, den es haben sollte, habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Umso unverständlicher, daß daraus nicht der naheliegende Schluß gezogen wurde, daß die Demonstranten bis an die Grundstücksgrenze des Tagungsortes des G8-Gipfels vorzulassen sind – öffentliche Wege für Demonstrationen zu sperren kommt natürlich nicht in Betracht.
Statt dessen wurden die Ereignisse von Rostock der vergangenen Tage hergenommen, um die demokratiefreie Zone Heiligendamm zumindest in wesentlichen Teilen zu bestätigen. Es war zu erheblichen Ausschreitungen gekommen, weil eine erhebliche Anzahl von in – nach Augenzeugen zufolge brandneuen – Autonomenuniformen gekleideten Menschen in Rostock Randale gemacht haben. Es wurden zwar ein paar Fragen gestellt, wie eine solche Anzahl von gewaltbereiten Personen die Vorabkontrollen der Polizei unterlaufen konnten, aber die logische Schlußfolgerung mochte irgendwie niemand ziehen. Ebenso unbeantwortet blieb die Frage, wie es kommt, daß die Gewalttäter dermaßen organisiert vorgehen konnten. Das ist für die chronisch chaotische extreme Linke auch nicht wirklich typisch. Von den neuen Kutten ganz abgesehen.
Die Frage muß erlaubt sein: Wäre ein Abbruch des Gipfels wegen unkontrollierbarer Sicherheitslage – seien die Krawallmacher nun echt oder nicht – wirklich schlimmer als die Demontage unseres Rechtssystems, die wir jetzt erleben?
Ich glaube nicht.
26.05.2007: Karneval der Kulturen
Pfingsten in Berlin heißt Karneval der Kulturen! Morgen gibt es den bunten Umzug, aber schon heute gab es das fröhliche Straßenfest, zu dem es uns jedes Jahr zieht, wenn wir denn zu Pfingsten in Berlin sind und das Wetter mitspielt.
Klar, das Straßenfest ist zunächst einmal die Freß-, Sauf- und Kunsthandwerksmeile, wie andere Straßenfeste auch. Nur ist das Angebot hier viel vielfältiger. Man kann interessante Dinge essen und trinken, die man sonst so nicht an einem Ort geboten bekommt. Und auch das Angebot an Tand sucht außerhalb des Import-Shop seinesgleichen.
Und auch das Publikum ist bunt gemischt. Vor allem fallen die vielen gemischten Paare auf. Dunkler Mann, helle Frau, mitteldunkles Kind. Oder andersrum. Oder ohne Kind. Ist ja irgendwie auch klar; wer sich schon bei der Wahl des Lebenspartners auf einen anderen Kulturkreis einläßt, ist wahrscheinlich auch sonst kulturell Fremdem zugetan. Junge, Alte, Weiße, Schwarze, Berliner, Touristen, alle feiern gemeinsam. Eine total tolle friedliche Athmosphäre.
Also, wer in Berlin ist: Noch bis Montag ist Zeit, hingehen! Lohnt sich. Mal sehen, was das Wetter macht; uns hat der Horrorschauer mit Graupel und Sturzregen erst auf dem Heimweg beim Warten auf den Bus nach Hause am U-Bahnhof Seestraße ereilt.
25.05.2007: Na toll. Verarschen kann ich mich selber.
Schon seit einer Weile habe ich einen guten Zeitpunkt zum Tanken gesucht. Das letzte lokale Minimum bei 1,299 habe ich nicht als solches erkannt und infolgedessen verpaßt.
Diese Woche rechnete ich mit einer weiteren Preisexplosion (wegen der Pfingstfeiertage), und als die Preise von 1,429 auf 1,409 fielen, dachte ich, wäre der Moment zum Handeln gekommen, da die Tankuhr doch schon stark nach Süden zeigte.
Und was machen die Mineralölgesellschaften? Vor Pfingsten die Preise senken, wo gibt es denn sowas?
Letzter Preis, bevor ich das Kfz. für das Wochenende abstelle: 1,339 Euro pro Liter 95er Sprit.
Ach … macht doch, was Ihr wollt!
20.05.2007: Kaffee-Stöckchen
Die Kochwerkstatt hat ein Stöckchen liegen lassen, das ich doch einmal mal auflese. Ehe noch jemand darüber fällt.
Stöckchen weiter an jeden, der mag.
